"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (2025)

Stand: 29.12.2023 12:06 Uhr

Doppelter Streik in Hollywood, "Barbenheimer", Abschied von Harrison Ford als Indiana Jones und vier Oscars für Edward Bergers "Im Westen nichts Neues" - das war das Kinojahr 2023.

von Patricia Batlle,Patricia Batlle

Die unumstrittene Kino-Königin 2023 dürfte Greta Gerwig sein. Die einstige Schauspielerin, Drehbuchautorin ("Little Women") und Regisseurin hat mit "Barbie" den umsatzstärksten Film weltweit hingelegt. Die von Margot Robbie produzierte Komödie, in der sie die Hauptrolle als Barbie spielt, hat insgesamt mehr als eine Milliarde US-Dollar eingespielt und dürfte im März 2024 bei der Oscar-Gala in vielen Kategorien nominiert sein. Auf mehrere Golden Globes 2024 darf die Produktion jedenfalls hoffen.

Allein in Deutschland hat der quietschebunte Film mit Ryan Gosling und America Ferrara fast sechs Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer ins Kino gelockt. Dahinter lagen etwa mit gut 5,3 Millionen verkauften Kinokarten "Der Super Mario Bros Film", "Oppenheimer" von Christopher Nolan mit 4,1 Millionen, das Pixar-Abenteuer "Elemental" und Disneys "Guardians of the Galaxy 3" mit etwas über zwei Millionen.

22 BilderKinostarts: Diese Filme prägten das Kinojahr 2023

Weitere Informationen

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (2)

"Oppenheimer": Nolans Epos um Atomphysiker gewinnt sieben Oscars

Regisseur Christopher Nolan zeichnet im Historiendrama ein widersprüchliches Bild des Physikers. Der Film hat sieben Oscars gewonnen.mehr

Zwei deutsche Filme unter den Top-Ten in den deutschen Kinocharts 2023

Digital verjüngt ging der 80-jährige Harrison Ford ein letztes Mal in seiner Paraderolle als Indiana Jones auf - mit Hut, Peitsche und Schlangenphobie.

Dahinter folgen die Actionfilme "John Wick 4" und "Fast and Furious 10" mit je 1,7 und 1,5 Millionen verkaufter Tickets. Erst dann folgen zwei deutsche Produktionen in den deutschen Top-Ten Charts: "Die drei ??? - Erbe des Drachen" und "Rehragout Rendezvous" mit gut 1,5 Millionen Zuschauern. Auf Platz zehn liegt der Abschied von Harrison Ford von der "Indiana Jones"-Saga unter Regie von James Mangold, "Indiana Jones und das Rad des Schicksals". Dessen fünftes Abenteuer haben knapp 1,4 Millionen Fans in Deutschland im Kinosessel gesehen.

"Im Westen nichts Neues" räumte bei den Oscars ab

Anfang des Jahres gab es schon einen großen deutschen Gewinner im Kino: Der in Braunschweig geborene Regisseur Edward Berger feierte große Erfolge und schrieb Hollywood-Geschichte mit seinem deutsch-britischen Kriegsthriller aus dem Ersten Weltkrieg, "Im Westen nichts Neues". Vier Oscars gewann der Film mit Felix Kammerer, darunter den für die beste Kamera und den besten internationalen Film. Für 2024 hofft auf eben diesen Preis der große Gewinner der Deutschen Filmpreise, nämlich "Das Lehrerzimmer" von Ilker Çatak. Sein in Hamburg gedrehtes abgründiges Drama handelt von einer Lehrerin (Leonie Benesch), die in einer moralischen Zwickmühle landet.

Von seelischen Abgründen handelte auch das hochgelobte (fiktive) Dirigentinnenporträt "Tár" mit Cate Blanchett und Nina Hoss. Bei den Oscars setzte sich jedoch in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" die Asiatin Michelle Yeoh, beim Besten Film "Everything, Everywhere, All At Once" durch.

Viele Memes von "Barbenheimer" im Kinosommer

Den Social-Media-Moment des Jahres haben zwei besondere Filme mit demselben Starttag ermöglicht: "Barbie" und "Oppenheimer". Die Filme über die Puppen und den Atombombenerfinder kommen am selben Tag in die Kinos. Das Netz flippt aus - es entsteht der Begriff "Barbenheimer". Die Fans posten, in welcher Reihenfolge sie als Doppelaufschlag die Filme hintereinander im Kino sehen. Davon gibt es Filmtrailer, unendlich viele Memes und auch Shirts mit der Aufschrift wie "Ich habe Barbenheimer überlebt".

Allerdings konnten die Stars dieser Filme bis fast Ende des Jahres keine roten Teppiche betreten und keine Interviews erteilen: Denn Hollywood und die Serienproduktionen standen über viele Monate still. Dreharbeiten wie "Gladiator 2" mussten gestoppt, Serien auf Eis gelegt, Filmstarts wie "Dune 2" verschoben werden. Denn 2023 streikten die Gewerkschaften der Drehbuch-autorinnen und autoren und der Schauspieler, um bessere Arbeitsbedingungen insbesondere vor dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Chat GPT bei Film und Serien zu erreichen. Inzwischen haben sich Studios und Gewerkschaften geeinigt.

AUDIO: Streik in Hollywood - Es geht auch um die Angst vor KI (5 Min)

Wim Wenders mit Doppelaufschlag in 2023

Der 77-jährige Regisseur Wim Wenders brachte gleich zwei Filme im Herbst ins Kino: den meisterlichen Dokumentarfilm in 3D über den Künstler Anselm Kiefer ("Anselm") und eine stille Alltagsstudie eines glücklichen Menschen in Tokio, "Perfect Days". Dessen Hauptdarsteller Koji Yakusho erhielt beim Filmfestival in Cannes die goldene Palme als bester Schauspieler. Der Film "Perfect Days" ist auch Japans Oscar-Hoffnung in der Kategorie "bester internationaler Film".

Besonders gefreut haben sich Fans von Justiz-Thrillern auf den französischen Cannes-Siegerfilm von Justine Triet. Sandra Hüller glänzte in "Anatomie eines Falls" als deutsche Schriftstellerin, die mit ihrem französischem Ehemann und ihrem sehbehinderten Sohn in den Bergen lebt. Nach wenigen Szenen stirbt der Ehemann - und danach steht die Schriftstellerin Sandra (so heißt auch die Figur im Film) unter Mordverdacht und muss sich vor Gericht verteidigen. Die französische Produktion hat seit dem Sieg in Cannes im Mai viele Preise geholt, etwa beim "Europäischen Filmpreis 2023" - und wird auch bei den Oscars noch viel von sich reden machen. So könnte es Sandra Hüller schaffen, als Beste Hauptdarstellerin nominiert zu werden, weil der Film einen US-Verleih hat. Ob das klappt, steht erst Ende Januar bei Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen fest.

AUDIO: Spielwütig und wandelbar: Sandra Hüller (55 Min)

Ridley Scott und Martin Scorsese lieferten neuen Kino-Blockbuster

Martin Scorsese arbeitete erneut mit Leonardo DiCaprio und Robert De Niro zusammen - für die Literaturverfilmung "Killers of the Flower Moon", ein fast vierstündiges Meisterwerk mit einer unvergesslichen Hauptdarstellerin, der 36-jährigen Lily Gladstone. Sie verkörpert eine der reichen Frauen des wohlhabenden Osage-Volkes, die eine Ehe eingeht mit Ernest Burkhart, dem Neffen eines einflussreichen Onkels (De Niro). Unter der Bevölkerung und besonders vielen Osage-Frauen gibt es eine Reihe mysteriöser Morde.

Regie-Altmeister Ridley Scott präsentierte seinen jüngsten Film über Napoleon mit Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby, Timothée Chalamet sang und spielte als junger Willy Wonka in "Wonka", einer Vorgeschichte zu "Charlie und die Schokoladenfabrik" (Regie: Paul King). David Fincher brachte bei einem großen Streamingdienst den Neo-Noir Thriller "The Killer" mit Michael Fassbender in ausgewählten Kinos heraus. Bradley Cooper zeigte in ausgewählten Kinos sein Biopic "Maestro" von Komponist und Dirigent Leonard Bernstein: mit sich selbst und Carey Mulligan in den Hauptrollen.

Weitere Informationen

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (4)

"Napoleon" im Kino: Episches Schlachtengemälde von Ridley Scott

Das Epos erzählt von Napoleon als brillantem Strategen auf dem Schlachtfeld, aber auch von einem zutiefst unsicheren Mann.mehr

Kinodokus über Künstler Caravaggio und Vermeer

Auffällig viele Filme über Künstler-Genies kamen 2023 ins Kino. Im Oktober startete etwa ein Dokumentarfilm über den italienischen Barockmaler Caravaggio. Zuvor war die Doku über die Jahrhundertausstellung "Vermeer" aus dem Amsterdamer Rijksmuseum zu bestaunen: "Vermeer - Reise ins Licht". Auch über Salvador Dalí und nun, seit Ende Dezember, über Edward Munch, konnten Kunstfans mehr über deren Biografien im Kino erfahren.

Weitere Informationen

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (5)

Faszination Künstler: Filme über Vermeer, Dalí, Munch und Kiefer

Spielfilme und Dokus über Malerinnen und Maler sind beliebt. Eine Welle davon ist schon oder kommt noch ins Kino. Mit dabei: "Dalíland" und "Vermeer - Der Weg ins Licht".mehr

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (6)

3 Min

Trailer: "Dune Part Two" mit Zendaya und Timothée Chalamet

Mehr anzeigen Mehr anzeigen

Weitere Informationen

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (7)

Oscars 2023: "Im Westen nichts Neues" ist bester internationaler Film

Bei der Gala in Hollywood gewann das Drama des Wolfsburger Regisseurs Edward Berger vier Oscars. Bester Film ist "Everything Everywhere All at Once".mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur |Neue Filme |21.12.2023 | 07:40 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Spielfilm

Beitrag teilen

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (8)

Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse:https://www.ndr.de/kultur/film/Barbie-Oppenheimer-Co-Das-waren-die-Kinofilme-2023,kinohighlights130.html

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (9)

"Im Westen nichts Neues": Edward Bergers Drama holt vier Oscars

Edward Bergers schonungsloses Kriegsdrama ist die erste deutsche Kino-Verfilmung des Klassikers von Erich Maria Remarque. Sie hat vier Oscars und neun Lolas erhalten.mehr

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (10)

Legenden von nebenan: Wer hat Ihren Ort geprägt?

NDR Kultur erzählt die Geschichte von Menschen, die in ihrer Umgebung bleibende Spuren hinterlassen haben - und setzt ihnen ein virtuelles Denkmal.mehr

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (11)

Filme 2024: Diese Highlights kommen im Herbst

Bis Weihnachten locken Blockbuster wie "Gladiator 2" und "Konklave" von Edward Berger ins Kino. Auch von Nora Fingscheidt und Andreas Dresen gibt es Neues.mehr

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (12)

Abonnieren Sie den NDR Kultur Newsletter

NDR Kultur informiert alle Kulturinteressierten mit einem E-Mail-Newsletter über herausragende Sendungen, Veranstaltungen und die Angebote der Kulturpartner. Melden Sie sich hier an!mehr

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (13)

Die NDR Kultur App - kostenlos im Store!

NDR Kultur können Sie jetzt immer bei sich haben - Livestream, exklusive Gewinnspiele und der direkte Draht ins Studio mit dem Messenger.mehr

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (14)

Fantastischer Abend mit den "Fantastischen Vier" in Hamburg

Seit 35 Jahren sind die vier Musiker schon im Geschäft. Nun waren sie mit ihrem neuen Album in der Hamburger Barclays Arena.mehr

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (15)

Spielzeug: Wie Geschlechterstereotype Jungen benachteiligen

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (16)

"Rundfunkstücke": Drei Bände beleuchten Siegfried Lenz' Radiokarriere

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (17)

Meister des Hyperrealismus: Franz-Gertsch-Schau in Hamburg

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (18)

68 Min

(127) Weihnachtsgrütze und Gedichte-Challenge

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (19)

68 Min

Sonderfolge: Glückskekse und Abgründe

"Barbie", "Oppenheimer" & Co.: Das waren die Kinofilme 2023 (2025)

References

Top Articles
Latest Posts
Recommended Articles
Article information

Author: Jonah Leffler

Last Updated:

Views: 5875

Rating: 4.4 / 5 (45 voted)

Reviews: 84% of readers found this page helpful

Author information

Name: Jonah Leffler

Birthday: 1997-10-27

Address: 8987 Kieth Ports, Luettgenland, CT 54657-9808

Phone: +2611128251586

Job: Mining Supervisor

Hobby: Worldbuilding, Electronics, Amateur radio, Skiing, Cycling, Jogging, Taxidermy

Introduction: My name is Jonah Leffler, I am a determined, faithful, outstanding, inexpensive, cheerful, determined, smiling person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.